21. November 2009 bis 9. Januar 2010

Richard Neal

 

 

Richard Neal zeigt bei Cruise & Callas Arbeiten auf Papier und Glas in kleinen bis überdimensionalen

Formaten. Sie zeigen monochrome Kompositionen in rot, blau schwarz und Brauntönen. Schnell ausgeführte
Pinselstriche sind zu erkennen, vor allem auf den kleinformatigen Arbeiten können es auch nur wenige
gesetzte Tupfer auf dem Glas oder Papier sein.


Diese Pinselspuren sind feingliedrig, voluminös, rein in der Farbigkeit und von fossilienhafter Organik. Der
Grund hierfür liegt in der Technik Neals, der das Pigment oder den Graphit lediglich mit Terpentin aufträgt.
Das getrocknete Pulver liegt ganz ungebunden und plastisch auf dem Papier. Es sind die Bestandteile
eines schnellen, zerbrechlichen Bildes, das zwischen Spontanität und Reaktion entsteht.


Es ist interessant, Neals Kompositionen genauer zu betrachten. Einfache Linien und Pinselabdrücke variieren
mit umfassenden Strukturen, die sich aus Strichen oder Linien zusammensetzen und sich bis hin zu
Flächen fügen. Dem Mikrokosmos des Materials steht der Eindruck von Volumen gegenüber, der sowohl
im Pinselabdruck als auch in den flächiger gearbeiteten Großformaten durch Farbverläufe entsteht. In
blau, schwarz oder braun breiten sich hier zum Teil massive Formen fast bis zum Bildrand aus. Die Farben
und Kompositionen dieser Querformate erinnern an Landschaften und ähnliche Motive, sie haben etwas
Altmeisterliches.


Die Vereinigung dualistischer Positionen macht einen besonderen Reiz von Neals Arbeiten aus. Die assoziative
Kraft der Bilder ist weit entfernt vom Selbstverständnis des Künstlers, dem es um das Sichtbarmachen
des Gemachten geht. Dass dessen spontane Geste zugleich klar reflektierte Anteile hat, zeigt nur
einen der vielen Berührungspunkten, die sich zwischen Neals Arbeit und einem zeitgenössischen Kunstund
Malereidiskurs entdecken lassen.


Zur Ausstellung wird es eine Glasarbeit von Richard Neal als Edition mit der Auflage 15 geben.